Handball-Kracher in Uslar: TSV Hannover-Burgdorf - HSV Hamburg 29:31


Toller Testspiel-Rahmen in Uslar, aber Recken nicht zufrieden
Uslar – Handball-Fest in der Uslarer Gymnasiumsporthalle: 600 Zuschauer verliehen dem Duell zweier Erstligisten einen tollen Rahmen, die einen 31:29 (13:16)-Sieg des HSV Hamburg gegen die TSV Hannover-Burgdorf sahen. Bei den Recken bleibt noch einiges zu tun. Nach dem 30:30 gegen Bundesliga-Konkurrent MT Melsungen reichte es auch beim zweiten Erstliga-internen Test in Uslar gegen den HSV Hamburg nicht zu einem Sieg. Wie eine Woche zuvor gegen die MT Melsungen war die erste Halbzeit die bessere der Recken, ehe sich die Partie noch drehte.

Erfolgreiches neues HSG-Team
Bei der HSG Schoningen/Uslar/Wiensen hat sich nach dem Generationenwechsel ein neues Organisationsteam um den ersten Vorsitzenden der HSG Christopher Böhm gebildet. Und diesem Team ist mit dem Handballkracher in Südniedersachsen ein echter Clou gelungen: Zur Saisonvorbereitung trafen die beiden norddeutschen Bundeligisten aus der „stärksten Liga der Welt“ in Uslar aufeinander. Der versprochene sportliche Höhepunkt ist gelungen. Die vollbesetzte Gymnasiumhalle erlebte nicht nur packende Handball-Action, sondern diente auch einem guten Zweck. Über einen Teil der Einnahmen freut sich das Albert-Schweitzer-Kinderdorf in Uslar.

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Ein prickelnder Moment I
Ein besonders rührender Moment war, als die Kinder aus dem Kinderdorf Uslar und der E-Jugend als Einlaufkinder gemeinsam mit den Handballprofis aufs Spielfeld gingen. Obwohl einige von ihnen nervös waren, wagten sie mutig den Schritt und wurden von den Zuschauern mit herzlichem Applaus empfangen. Diese Erfahrung stärkte das Selbstbewusstsein der Kinder und schenkte ihnen ein Erlebnis, das sie wohl nie vergessen werden. Wie in den großen Arenen wurden die Akteuere mit Licht-, Sound- und Nebeneffekten begleitet.

recken HamburgEin prickelnder Moment II
Kleines Schmankerl für Hannovers Silbermedaillengewinner Justus Fischer: Vor dem Spiel wurde ihm von Uslars Bürgermeister Torsten Bauer und Spiel-Organisator Jörg Grabowsky eine Flasche „Uslar-Sekt“ für den Olympia-Erfolg überreicht. Nette Geste des Landesligisten! Olympia-Held Renars Uscins durfte noch den Heimatbesuch bei seiner Familie in Dessau genießen, fehlte wie auch der norwegische Kreisläufer Thomas Solstad.

Stars am Mikrophon
Profi-Handballer suchen die Nähe zum Publikum. Das ist bekannt. Unterhaltsam streute Moderator Jörg Grabowsky während des Spiels Interviews ein. Am Mikrophon begrüßte er den Ex-Nationalspieler Sven-Sören „Smöre“ Christophersen (429 Bundesliga – und 101 Länderspiele, jetzt Sportchef der TSV Hannover-Burgdorf und Sportexperte beim ZDF), Markus Gross (Teammanager vom HSV Hamburg) und Michael Tietze (Kinderdorfleiter). Auch Alexander Laufer konnte für die von ihm initiierte große Tombola werben. Mehr als 200 Preis im Wert von 2.000 € konnte er organisieren.

recken Hamburg6Das Spiel
„Wir haben noch nicht Bundesliga-Niveau“, redete Recken-Trainer Christian Prokop hinterher Klartext. „Das Trainingslager ab Montag in Dänemark müssen wir jetzt intensiv nutzen. Auch Niederlagen sorgen für wichtige Erkenntnisse.“
Erstmals dabei nach seiner langen Knieverletzung dagegen bei den Recken Vilhelm Poulsen. Energisch beim Antritt im Angriff, umsichtig beim Ball verteilen und zupackend in der Deckung – so der erste Eindruck des Färingers, der nach 11:58 Minuten seinen ersten Treffer für die Recken markierte.

Neue Gesichter zur zweiten Hälfte:
Bei den Recken debütierte Jonathan Edvardsson, beim HSV stand Jogi Bitter zwischen den Pfosten. Hannovers Schwede durfte sich als weiterer Spielmacher präsentieren, bildete mit Nyfjäll und Poulsen das „Skandinavien-Trio“. Das Match blieb weiterhin auf Augenhöhe. „Konzentrieren“, forderte Prokop von seinem Team ein. Beim 18:15 war Hannover drei Treffer vorn, doch der HSV glich beim 21:21 wieder aus. Der neue Torwart Joel Birlehm parierte seinen zweiten Hamburger Strafwurf, doch das Team von HSV-Coach Toto Jansen blieb hartnäckig dran. Und Siebenmeter-Spezialist Bo Andersson sorgte in der 53. Minute sogar für die erstmalige Führung des HSV beim 25:24.
In der Schlussphase hatten die Hamburger letztlich die bessere Luft, während bei den Recken die Konzentration schwand. So bleibt letztlich die bisherige Testbilanz – rein von den Ergebnissen her gesehen – negativ. „Das beunruhigt mich nicht“, meinte Prokop hinterher. „Aber wir haben das Spiel selbst aus der Hand gegeben. Nach einer sehr guten ersten Halbzeit mit vielen Nadelstichen. Die letzten 20 Minuten waren dann deutlich schwächer, vorn haben wir klarste Chancen vergeben.“
Auch Hannovers Sportchef Sven-Sören Christophersen war „not amused“: „Einige Konstellationen funktionieren nicht bei uns. Wir lassen Chancen fahrlässig liegen und sind hinten zu löchrig. Wir haben in allen Teamteilen abgebaut.“

TSV Hannover-Burgdorf:
Gade, Birlehm - Nyfjäll 4, Poulsen 1, Steinhauser 3/1, Michalczik, Kulesh 2, Strmljan, Edvardsson 2, Gerbl 5/2, Stutzke 4, Hanne 1, Feise 1, Ayar 2, Büchner 4, Rodriguez.

HSV Hamburg:

El-Tayar, Bitter - Andersson 6/4, Unbehaun 5/1, Sauter 5, Tissier 4, Lassen 3, Ilic 2, Valiulin 1, Magaard 2, Weller 1, Hartwig 2. Gsd

Danke an die HNA und HELMUT ANSCHÜTZ und Hubert Jelinek
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Bilder: